In eigener Sache 12.10.2023

Geschäftsführer Christian Mihr verlässt RSF

Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen.
RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. © epd-bild/Laurenz Bostedt

Seit April 2012 hat Christian Mihr die Geschäftsstelle von Reporter ohne Grenzen (RSF) in Berlin geleitet. Im kommenden Februar wird er die Organisation verlassen und als Stellvertretender Generalsekretär dem neu gebildeten vierköpfigen Geschäftsleitungsteam von Amnesty International in Berlin angehören.

Christian Mihr hat als Person und mit seinem Team entscheidend dafür gesorgt, dass RSF heute in Deutschland zu den wichtigsten zivilgesellschaftlichen Stimmen gehört – nicht nur für die Pressefreiheit, sondern auch für die Sicherung der Freiheitsrechte im digitalen Raum.

Der Vorstand dankt Christian Mihr ausdrücklich für seine sehr engagierte Arbeit an der Spitze unserer Geschäftsstelle. In den fast zwölf Jahren seiner Tätigkeit ist aus einem kleinen Team von RSF Deutschland eine schlagkräftige Organisation mit knapp 60 Mitarbeitenden geworden – und mit mehr als 3.400 Vereins- und Fördermitgliedern, die die spendenfinanzierte Arbeit unserer Organisation nachhaltig unterstützen.

Mihr hat nicht nur den kontinuierlichen Aufbau von RSF Deutschland befördert und gestaltet. Als wichtiger Impulsgeber für strategische Klagen und Prozessführung im Bereich der Pressefreiheit hat er auch mit seinem Team und unseren Partnern bemerkenswerte Erfolge erzielt: Herausragend war etwa die erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen den Bundesnachrichtendienst im Jahr 2020 wegen der unbeschränkten anlasslosen Durchforstung großer Datenströme. Seine Expertise im Bereich der digitalen Überwachung und Internetregulierung macht ihn zu einem gefragten Sachverständigen bei Parlament und Regierung und zum verlässlichen Partner für andere zivilgesellschaftliche Organisationen.

Mit seinem hohen persönlichen Engagement stand Mihr in all den Jahren zuverlässig an der Seite von inhaftierten und bedrohten Journalistinnen und Journalisten. Er unterstützte sie, wenn nötig, auch beim Gang ins Exil; ob in weithin unbekannten Fällen oder in Fällen von weltweiter Bedeutung, etwa an der Seite des türkischen Chefredakteurs Can Dündar oder des Wikileaks-Gründers Julian Assange.

Nach der Ausweitung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine war Christian Mihr führend daran beteiligt, den JX Fund – European Fund for Journalism in Exile zu gründen. Der JX Fund finanziert und unterstützt zunächst russische, belarussische und ukrainische Exilmedien und Exiljournalistinnen und -journalisten, die ihr Land verlassen mussten und im Ausland ihre Redaktionen wiederaufbauen.

Wir wünschen Christian Mihr bei seiner neuen Aufgabe in der Geschäftsleitung von Amnesty International alles Gute und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit in anderer Rolle.

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